Im Herzen des Bermudadreiecks finden Sie das Restaurant Salzamt, manche meinen gar das Salzamt wäre der Ausgangspunkt des Wiener Ausgehviertels gewesen. Der Architekt Hermann Czech hat 1983 mit der sachlich-nüchternen Einrichtung – weiß gedeckte Tische mit Wiener Kaffeehausstühlen und über die ganze Saallänge hingezogenen Holzbänken und Art-Déco-anmutenden Lustern einen Raum geschaffen, der schon manchen die Zeit vergessen hat lassen. Im Speisesaal sorgen helle Mattglaskugellampen für klares Licht, an der Bar verlockt das gedimmte Licht dazu, in den Ledersofas zu versinken. So hat sich das Salzamt von Anfang an als Treffpunkt der Kultur- und Medienszene entwickelt.

Auf der handgeschriebenen Speisekarte finden sich neben Klassikern der gehobenen Bistroküche wie Vitello Tonnato oder Beef Tatare und Wiener Spezialitäten wie dem Wiener Schnitzel vom Kalb – für besonders knusprige Panier in der Pfanne gebacken, gekochtem Tafelspitz, verschiedenen Gulaschs oder einem Backhendlsalat immer auch südosteuropäische Spezialitäten, als Beispiel sei die Krautroulade Sarma genannt. Es gibt eine weite Auswahl aus österreichischen und internationalen Weinen mit besonderem Augenmerk auf das Weingut Bründlmayer in Langenlois, ausserdem Wiener Pils und tschechisches Bier, Fruchtsäfte und edle Spiritousen.

Im Sommer kann man auf dem charmant-ruhigen Ruprechtsplatz – gegenüber der ältesten Kirche der Stadt – mit Ausblick über den Donaukanal sitzen. An genau diesem Platz hat sich bis 1824 das Wiener Salzamt befunden, wo das Salz versteuert wurde. Wenn man in Wien in angenehmer Atmosphäre gut essen und trinken möchte, ist man im Salzamt gut aufgehoben. Auf dem Platz, an dem Sie heute das Restaurant finden, stand bis 1824 das Salzamt. Im ganzen Habsburgerreich verstreut waren diese Salzämter anzufinden, um das wichtige und wertvolle Handelsgut Salz zu versteuern. In unmittelbarer Umgebung sind viele Verkehrsflächen nach dem Salz benannt: nur wenige Meter weiter wurde über den – damals noch nicht kanalisierten Donauarm – das Salz am Salzgries vor dem Salztor angeliefert. Das Salzamt war direkt an die Ruprechtskirche angebaut, so gab es sogar einen Durchgang. Der heilige Ruprecht war Bischof von Salzburg, und gleichzeitig auch der Zunftheilige der Salzer – so ist eines seiner Erkennungszeichen das Salzfaß. So ist es nur schlüssig, dass Sie das Salzamt am Ruprechtsplatz finden. 1824 wurde dann das Salzmonopol abgeschafft; seitdem existiert das Salzamt nur noch als fiktive Behörde, bei der man sich redensartlich über die langsam gehenden Mühlen der Bürokratie beschweren kann.

1983 hat Hermann Czech das Salzamt gestaltet – seitdem finden Sie das Lokal unverändert vor.